Die deutsche Hotelgruppe Lindner Hotels AG will den Insolvenz-Antrag im Eigenverwaltungsverfahren bestreiten – und damit ihre Geschäftstätigkeiten restrukturieren.
«Die Linder Hotels AG will sich mit den Instrumenten der Insolvenzordnung nachhaltig restrukturieren und damit alle Chancen wahren, die Zukunft ihrer erfolgreichen Konzepte mittel- und längerfristig abzusichern», erklärt Restrukturierungsexperte Dr. Frank Kebekus von der Kanzlei Kebekus Partner Rechtsanwälte, welcher die Vorstände der Linder Hotels AG, Frank Lindner und Dr. Christoph Scherk, als Generalbevollmächtigter unterstützt.
Das Amtsgericht Düsseldorf ist dem Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung gefolgt und hat Prof. Dr. Dirk Andres von der Kanzlei Andres Partner als vorläufigen Sachwalter für die Lindner Hotels AG bestellt.
Gründe für die Insolvenz
Zu den Gründen für das Insolvenzverfahren hat sich die Lindner Hotels AG wie folgt geäussert: Trotz erfolgreicher konzeptioneller Arbeit habe die Hotelgruppe nicht die Erträge erwirtschaftet, um nachlaufende Verpflichtungen in Folge der Pandemie und des Ukraine-Krieges dauerhaft bewältigen zu können.
Die Restrukturierungsmassnahmen der vergangenen Monate und Jahre haben gemäss der Hotelgruppe die Rezessionseffekte, diverse Kostenblöcke wie Mieten, Energiekosten, Materialkosten oder die Zinsentwicklung nicht länger kompensieren können.
Nicht alle Unternehmen betroffen
Der Hotel- und Geschäftsbetrieb soll gemäss Lindner Hotels in der gesamten Unternehmensgruppe, bei allen Gesellschaften und an allen Standorten so reibungslos wie möglich fortgeführt werden.
Die Lindner Hotels AG beschäftigt derzeit knapp 650 Angestellte, 96 Auszubildende und bis zu 100 Aushilfen. Die meisten Lindner Hotels & Resorts sind seit 2022 Teil des international aufgestellten Kooperationsprojekts ‘Joie de Vivre’-Hotels (JdV by Hyatt) geworden.
Darüber hinaus hat Lindner seine Hotels mit verschiedenen Marken wie den Lindner Hotels & Resorts, Pines Hotels & Resorts, Me and All sowie L-Collection strukturiert.
Von den insgesamt 41 Hotels der Lindner Unternehmensgruppe betreibt die Lindner Hotels AG Hotels an folgenden Standorten:
- Lindner Hotel Berlin Ku’Damm
- Lindner Hotel Düsseldorf Airport
- Lindner Hotel Düsseldorf Seestern
- Lindner Hotel Frankfurt Höchst
- Lindner Hotel Frankfurt Main Plaza
- Lindner Hotel Hamburg Am Michel
- Lindner Hotel Köln Am Dom
- Lindner Hotel Köln City Plaza
- Lindner Hotel Leverkusen BayArena
- Me and All hotel Mainz
- Lindner Hotel Oberstaufen Parkhotel
- Lindner Hotel Sylt
- Lindner Hotel Wiesensee
Nicht alle Unternehmen oder Standorte der Hotelgruppe sind von dem für die Lindner Hotels AG beantragten Verfahren unmittelbar betroffen.
12 weitere Standorte der ‚Lindner Lifestyle Hotels GmbH (Me and All)‘ und der ‚7Pines/ Collection‘ in Deutschland sowie 11 Standorte in Europa und eines in den USA sind von dem für die Lindner Hotels AG beantragten Verfahren nicht unmittelbar betroffen.
Auch 5 in der Realisierung befindlichen Me and all Hotels der Lindner Lifestyle Hotels GmbH sind nicht betroffen. (TI)
