Der drittgrösste Carrier Europas (Ausgabe 2006-37)

Die SAS wird am Sonntag 60-jährig. Das erste Halbjahr 2006 hat sie mit deutlichen Zuwächsen abgeschlossen und die positive Entwicklung des Vorjahres fortgesetzt.

Die aus den Airlines SAS Scandinavian Airlines, Spanair, Wideroe, Blue 1 und Air Baltic bestehende SAS Group steigerte in den ersten sechs Monaten dieses Jahres die Zahl der beförderten Passagiere auf die Rekordmarke von 18,8 Millionen. Gleichzeitig wurde die durchschnittliche Auslastung um 4,1 Prozentpunkte auf 74 Prozent verbessert. Die Entwicklung des Halbjahres-Umsatzes, der um 11,5 Prozent auf 32,4 Milliarden Schwedische Kronen (5,5 Mia. CHF) gesteigert werden konnte, bezeichnet das Unternehmen als «erfreulich».

Gunnar Reitan, Acting President und CEO der SAS Group, weist darauf  hin, dass die Gruppe im ersten Halbjahr 2006 – und insbesondere während des zweiten Quartals – in allen Bereichen hervorragende Ergebnisse erzielt habe. «Das starke Wachstum und unsere neuen Geschäftsmodelle führten zu einer verbesserten Auslastung unserer Flugzeuge», ergänzt er.
Magnus Zetterberg, Area Manager Switzerland, Austria, Czech Republic and Hungary, präzisiert in einem Gespräch mit TRAVEL INSIDE, dass die SAS-Gruppe in Europa bezüglich Passagierzahlen den dritten Rang einnehme. In der Rangliste nach Umsatz belegt die skandinavische Flugliniengruppe Rang vier. Zetterberg nennt diese Zahlen mit einem gewissen Stolz und erläutert, dass es SAS dank  kostensparenden Massnahmen gelungen sei, nach vier Jahren mit Verlusten auf die Erfolgsstrasse zurückzukehren.

Mit dem 2002 lancierten Programm Turnaround 2005 setzte sich die skandinavische Airline-Gruppe eine Kostensenkung um 30 Prozent oder 14,2 Mia. SEK (2,4 Mia. CHF) zum Ziel. Rund 90 Prozent davon wurde bereits umgesetzt. So konnte letztes Jahr ein Gewinn vor Steuern von 418 Mio. SEK (71,2 Mio. CHF) ausgewiesen werden.
Im Verlaufe der letzten zwölf Monate habe sich die Situation von SAS in der Schweiz ziemlich stark verändert, beantwortet Zetterberg eine entsprechende Frage. Durch den Beitritt von Swiss zur Star Alliance seien aus «harten Konkurrenten» von einem Tag auf den andern «gute Freunde» geworden.
Für SAS hatte dieser Beitritt zur Folge, dass aufgrund eines neuen Codeshare-Abkommens die teuren Night Stops in Zürich entfallen und das Flugangebot nach Skandinavien dennoch ausgeweitet und besser über den Tag verteilt werden konnte. Zudem habe dies SAS den Zugang zu einigen «interessanten Accounts» eröffnet, resümiert Zetterberg.
Die Schweiz-Direktion der SAS, welche ihren Sitz wie Lufthansa, LOT und Austrian an der Gutenbergstrasse in Zürich hat, ist auch für die Töchter Blue 1 und Spanair zuständig – nicht aber für die ab Ende Oktober Zürich ebenfalls bedienende Air Baltic.

Sowohl Blue 1 als auch Spanair haben dieses Jahr Zürich neu in ihr Streckennetz aufgenommen. Mit der aus Helsinki operierenden Blue 1 peilt die SAS Group eine noch stärkere Position in Finnland an. In diesem Zusammenhang ist auch die kürzlich erfolgte Aufnahme der Verbindung zwischen Stockholm und Tampere zu erwähnen. 
Spanair deckt in Zusammenarbeit mit Codeshare-Partner Swiss die Verbindungen zwischen der Schweiz und der Iberischen Halbinsel ab. Die neuen Routen Zürich–Madrid (zweimal täglich) und Zürich–Barcelona (einmal täglich) sollen gemäss Zetterberg zu einer spürbaren Erhöhung des bereits 25 Prozent betragenden Marktanteils der SAS-Tochter in Spanien führen.
Auch im Asien-Geschäft will SAS ihre Position stärken. Deshalb wird ab Sommer-Flugplan 2007 Beijing auch von Stockholm aus bedient werden. Die Route wird viermal wöchentlich mit A340 geflogen, welche am späten Abend in Stockholm starten und in der Business Class mit Flatbeds ausgestattet sind. SAS bedient Beijing bereits von Kopenhagen aus mit einer täglichen Verbindung.

Was das touristische Verkehrsaufkommen aus der Schweiz nach Skandinavien betrifft, sieht Zetterberg durchaus noch Steigerungspotenzial. Dazu sei es nötig, den Reiseverkäufern die nordischen Destinationen stärker ins Bewusstsein zu bringen. Sollte ihm dies gelingen, wäre dies für SAS wohl ein schönes Geburtstagsgeschenk.

Hans-Rudolf Baumann

Neue Marketing-Spezialisten

Am 1. Oktober 2006 übernimmt bei SAS Switzerland Nele Davignon die Funktion des Marketing Managers. Sie tritt die Nachfolge von Lenny Rauch an, der seit 1. August am SAS-Sitz in Stockholm als Manager Web Editor Online Sales and Internet Department tätig ist. Rauch weilt gegenwärtig zur Einarbeitung von Nele Davignon in der Schweiz. Seine Nachfolgerin stammt aus Belgien, arbeitet seit acht Jahren für SAS und war zuletzt im Bereich Marketing/Sales in Brüssel tätig.    
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